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Nur heisse Luft (und etwas Papier oder Plastik)

Das Basteln eines Heisslufballons ist eigentlich unsinnig. Man arbeitet mehrere Stunden, um sich dann einige Minuten daran zu erfreuen. Trotzdem macht es Spass und die Kinder lernen ganz nebenbei etwas über Thermik. Die Links zu den Anleitungen findest du weiter unten.

 

Zur Sicherheit folgende Vorbemerkung: Ich gebe in diesem Artikel meine Erfahrungen wieder und ergänze diese mit weiteren Informationen. Ich kann aber keine Verantwortung übernehmen, wenn etwas schief läuft oder eine Information missverständlich formuliert oder unvollständig ist! Für die Inhalte der externen Links ist sowieso der jeweilige Ersteller verantwortlich. Denkt bitte selber mit und erkundigt euch im Zweifelsfall bei weiteren Quellen. Ich bin nicht verantwortlich, wenn ihr den Gemeindewald oder das Nachbarshaus abfackelt ;-)

 

Material: Das brauchst du

Für einen Heissluftballon bracht man nur wenig Material. Bei Michael Baumeler (www.meik.ch) findet sich zum Beispiel ein Modell aus Zeitungspapier (Link zur Anleitung unten), so dass man an einem grauen Sonntag auch spontan loslegen kann. Noch schneller geht es, wenn du einen Plastiksack zum Ballon machst. Im Internet finden sich aber natürlich auch aufwändige Anleitungen für sehr kunstvolle Ballone.

Wärmequelle: Spiritus besser als Anzündwürfel

Als Wärmequelle verwendet man am besten einen mit Spiritus getränkten Wattebausch. Trockenbrennstoff (z.B. Grillanzündwürfel) ist zwar etwas sicherer, hat aber den Nachteil, dass er viel länger brennt und bei einem Absturz nicht automatisch auslöscht. Spiritus löscht nach einiger Zeit aus, der Ballon fliegt aber auch ohne Feuer noch sehr lange weiter (ausser es hat zu viel Wind).

 

Savety first!

Die wichtigste Sicherbeitsregel ist: Gesunder Menschenverstand brauchen! Ein Heissluftballon fliegt mit einer offenen Flamme. Deshalb:

 

  1. Kinder dürfen niemals unbeaufsichtigt einen Ballon steigen lassen

  2. Kinder hantieren nie mit dem Brennstoff. Nie.

  3. Während einer Trockenperiode besteht die Gefahr eines Wald- oder Flächenbrands. Es besteht Flugverbot.

  4. Getreidefelder sind kurz vor der Ernte ebenfalls leicht entzündbar

  5. Ballone nicht mitten in einer Siedlung steigen lassen.

  6. Bindet keine Schnur an den Ballon. Der Ballon könnte nämlich bei einem Windstoss in Schieflage geraten, Feuer fangen und brennend abstürzen. Ein Heissluftballon aus Papier macht normalerweise nur eine Fahrt. Da hilft auch keine Schnur. Leider.

  7. Startet einen Heissluftballon bei Windstille oder nur wenig Wind. Der Ballon könnte sonst abstürzen (kippen oder die heisse Luft wird aus der Hülle gepresst)

 

Vorsicht: Start nicht überall erlaubt

Beachtet die regionalen Vorschriften. Für den Start von Heissluftballonen (auch "Himmelslaternen" genannt) bestehen strenge Vorgaben. In einigen Regionen und Ländern ist der Start von Heissluftballonen sogar verboten. Hier ein Überblick (Stand: 01.01.2014):

 

  • Schweiz: In den meisten Gegenden erlaubt. Genaue Infos findest du auf dem Merkblatt des BAZL

  • Deutschland: In weiten Teilen verboten, das örtliche Ordnungsamt weiss Bescheid

  • Österreich: auf dem ganzen Staatsgebiet verboten

  • Fürstentum Lichtenstein: im ganzen Fürstentum verboten

 

Und noch ein Tipp:

Ein Heissluftballon fliegt, weil die Luft in der Hülle deutlich wärmer ist als die Umgebungsluft. Je kälter es draussen ist, desto besser steigt er. Herbst und Winter eignen sich deshalb besonders gut!

 

Hier einige Links zu Bastelanleitungen:

Schnell und einfach: Modell "Plasitktüte", hier in einer sehr unterhalsamen Videoanleitung

Montgolfiere: Nachbau des Ballons der Brüder Montgolfier bei Planet Schule

Heissluftballon aus Zeitungspapier bei meik.ch

Ein sehr schönes Modell aus Seidenpapier findet ihr bei Arndt  

 

Für Tüftler

Wenn ihr ein eigenes Modell erfindet, dran denken, dass es möglichst leicht sein muss. Ihr müsst also mit möglichst wenig Oberfläche ein möglichst grosses Volumen hinbekommen. Die Kugel wäre deshalb optimal. Zusätlich muss der Brenner so schwer sein, dass er den Ballon in aufrechter Lage halten kann, aber doch so leicht, dass der Ballon ihn tragen kann. Eine längliche Form hilft ebenfalls, den Ballon stabil zu halten, dann hat man aber kein optimales Oberflächen-Volumen-Verhältnis.

Bei Eigenkonstruktionen ist die Gefahr eines Misserfolgs nach stundenlanger Bastelei grösser, als wenn man ein erprobtes Modell nachbaut. Wagt euch deshalb nur bei ausreichend hoher Frusttoleranz (sowohl beim Vater wie beim Kind) an eine eigene Erfindung...

 

Nun wünsche ich euch viel Spass!

Bild: annamartha / pixelio.de

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